Anderer Blickwinkel

Also, wie wir auch vermutet haben, ist die Nachricht über Boris Nemtsov's Tod in allen Zeitschriften. Das ist natürlich klar und gerechtfertigt. Die Schlagzeilen aber...

Ich habe jetzt die vier führenden Zeitschriften durchgeguckt. In allen vier steht, glaube ich, mehr über Putin als über diesen armen Nemtsov.

"Mord in Moskau: Attentäter erschießt Putin-Kritiker Nemzow" bei Spiegel.
"Nemzow soll Report über Ukraine-Krieg geplant haben" bei Zeit
"Russischer Oppositionspolitiker hinterrücks erschossen" bei FAZ
"Putin-Kritiker Boris Nemzow Killer-Kommando erschießt russischen Oppositionspolitiker mitten in Moskau" bei Focus

Also, das einzige wahre, was geschriben wurde ist sein eigenes Zitat bei Focus: "Die Opposition hat zur Zeit nicht viel Einfluss auf die Russen."
Nemtsov war natürlich Oppositionspolitiker und Putin-Kritiker, aber auf keinen Fall so mächtig wie es präsentiert wird. Leider, interessiert es doch keinen. Hauptsache - Schlagzeilen.

Heute Nacht wurde in Moskau ein russischer Oppositionspolitiker Boris Nemtsov erschossen. Poroschenko und sein Ministerpräsident haben schon ihr Beileid ausgeschprochen. Und die Leute in Kiew bringen Blumen zur russischen Botschaft. Putin hält die Aufklärung unter seiner Kontrolle. So wurde bei uns berichtet.

100%-tig wird die Schuld dafür in westlichen Medien dem Putin und der Regime zugeschrieben. Anders kann es nicht sein. Eigentlich, sehr schade, wenn die Menschen zu Opfer der politischen Spiele werden. Der getötete war selber schon auf keinen Fall Opferlamm, aber so einen Tod hat er auch nicht verdient.

Und die Leute in Kiew - das verstehe ich einfach nicht. Mal wollen sie die russische Botschaft fast stürmen wie es letztes Jahr war, und jetzt bringen sie Blumen. Krass!

Mal gucken, was darüber die deutschen Zeitungen schreiben.